American Football: Renovierung des Weserstadions verschoben – Wolves hoffen in 2024 auf ein Einlenken der Stadt Minden
„Ich hatte schon etwas Grummeln in der Magengegend, als ich an die Gestaltung des Spielplans für die Saison 2023 dachte“, blickt Volker Krusche, Sportdirektor der Minden Wolves, zurück. Denn eigentlich war seitens der Stadt Minden eine Baumaßnahme geplant, die die neue Spielzeit der DJK-Footballer auseinandergerissen hätte. „Ursprünglich sollte das Weserstadion mit Beginn der Sommerferien für mindestens ein halbes Jahr geschlossen werden, um dort in allen Bereichen notwendige Renovierungs- und Erneuerungsarbeiten durchführen zu können. Entsprechend hatten wir geplant, wollten all unsere Heimspiele in der Oberliga vor die großen Ferien legen“, so Krusche.
Das hätte beispielsweise bedeutet, dass an allen Samstagen im Mai ein Gameday im Weserstadion hätte durchgeführt werden müssen. „Wir hatten im Sportbüro sogar schon alle Termine reservieren lassen. Außerdem wurde unser Verband informiert, dass uns das Stadion ab Ende Juni nicht mehr zur Verfügung stehen würde und er dies bitte bei seinen Planungen berücksichtigen möge“, wurden seitens der Wolves bereits entsprechende Schritte eingeleitet. Dem seien Austausche mit den Mindener Leichtathleten vorangegangen und deren Veranstaltungswünsche berücksichtigt worden.
Der Wolves-Sportdirektor ist nicht böse, dass er diese Arbeit umsonst gemacht hat. Allerdings weiß er genau, dass die geplanten Maßnahmen im Weserstadion nicht aufgehoben, sondern nur aufgeschoben sind. „Die Stadt hat ja deutlich gemacht, dass die Renovierung umfangreicher als angenommen ausfallen würde und man sie auf 2024 verschoben habe.“ Was ihm allerdings schon heute mächtig Kopfzerbrechen bereite, sei die Tatsache, „dass in den Medien von einer Sperrung für das ganze Jahr 2024 gesprochen wird. Das wäre für uns der Super-GAU! Einen anderen Platz in Minden können wir nicht nutzen, da wir ja im Schnitt 2.000 Zuschauer bei unseren Spielen begrüßen dürfen. Wo sollen wir die dann lassen?“
Einem Ausweichen in eine andere Stadt im Kreisgebiet stehen Krusche und seine Footballer der DJK Dom Minden äußerst kritisch gegenüber. „Wo sollen wir denn dann hin? Ein Umzug, wenn es überhaupt eine Alternative gäbe, würde keinen Sinn machen, könnte sogar bedeuten, dass unser noch junges Projekt irreparablen Schaden nimmt! Bei allem Hype, ich hätte starke Zweifel, dass ein Umzug gutgehen würde.“ Die Absage einer Saison würde auch keine Alternative darstellen. „So was geht im Sport nicht. Dann wäre man Zwangsabsteiger!“
Volker Krusche hat bereits mit der Stadt Minden Kontakt aufgenommen und hofft nach dem Gespräch auf ein entsprechendes Einlenken. „GWD muss durch die Schließung der Kampa-Halle schon für mindestens ein Jahr nach Lübbecke ausweichen. Will Minden riskieren, dass ein weiteres Highlight verschwindet? Ich habe Vorschläge unterbreitet. Vielleicht können die ja berücksichtigt und umgesetzt werden“ Eine Möglichkeit sieht der Sportdirektor des Wolfsrudels: „Die Schließung des Stadions erfolgt in 2024 erst mit dem Start der Sommerferien, im Jahr darauf würde man mit den Heimspielen etwas später beginnen. Damit könnten wir noch leben, wären dann aber auch für zwei Saisons auf das Wohlwollen unseres Verbandes angewiesen.“
Womit Krusche dann erneut mit den zur Verfügung stehenden Spielterminen jonglieren müsste. „Dann allerdings sehr gerne… – denn alles ist besser, als Minden verlassen zu müssen.“