American Football: Die Minden Wolves liefern beim 35:6 gegen die Münster Mammuts kein Glanzstück ab
Der Stimmung unter den Fans tat es zwar keinen Abbruch, mit der gebotenen Leistung waren Trainer und Spieler aber hingegen nicht zufrieden. Am Ende landeten die Minden Wolves am Samstag jedoch einen ungefährdeten 35:6 (7:0, 14:0, 14:0, 0:6)-Heimsieg gegen die Münster Mammuts. „Es geht mir nicht um das Ergebnis, sondern um unsere Vorstellung in den vier Vierteln. Und mit der bin ich nicht zufrieden“, rief Headcoach Phil Gamble seinen Mannen im Abschluss-Hudl ins Gewissen. „Mit dieser Leistung werden wir in Krefeld nicht bestehen können!“
Nach dem ausgefallenen und inzwischen für die Wolves gewerteten Spiel gegen die Aachen Vampires wollte Gamble das Duell gegen die Mammuts dazu nutzen, sich in mehreren Bereichen auf die allesentscheidende Aufstiegspartie in zwei Wochen bei den Ravens einzuspielen. Das Gegenteil war allerdings der Fall, denn die Quote an Eigenfehlern war deutlich zu hoch, um das Ergebnis aus dem Hinspiel in Münster (55:0) zu wiederholen. „Es gab viele Dinge, die mir nicht gefallen haben!“
Bei den American Footballern der DJK Dom Minden hofft man nun, dass sich das Sprichwort von der verpatzten Generalprobe und der gelungenen Premiere in der Grotenburg-Kampfbahn bewahrheitet möge. „Dazu müssen wir aber mit Sicherheit ein paar Schippen drauflegen müssen“, kommentierte Sportdirektor Volker Krusche das Gesehene.
Trotz des sehr wechselhaften Wetters mit Regen vor dem Spiel und dem zeitgleich stattfindenden großen Jubiläumsfest des Kreises Minden-Lübbecke zum 50-jährigen Bestehen fanden mehr als 1.400 Zuschauer den Weg ins Weserstadion. Aber schon die Anfangsphase der Partie, in die das „Wolfsrudel“ als klarer Favorit ging, zeigte auf, dass man sich für den vermeintlichen Spaziergang oft selbst ein Bein stellte und im Wege stand. Die ersten beiden Drives gingen daneben, ehe ein Pass von Phil Gamble über 20 Yards Aymen Tlili in der Endzone fand – Touchdown Minden Wolves. Tobias Pauls, der aufgrund einer Fingerverletzung nur als Kicker in Erscheinung treten konnte, verwandelten den Extrapunkt – wie auch die folgenden – gewohnt sicher zum 7:0.
Mehr sprang im ersten Viertel aber nicht heraus, auch weil die Hausherren nach einem völlig misslungenen Snap das Leder verloren und Münster dadurch in aussichtsreicher Position in Ballbesitz kam. Die Mindener Defense machte aber ihren Job gut und verhinderte Zählbares der Gäste auf dem Scoreboard.
Das zweite Viertel lief schon etwas runder für die Wölfe. Erst tanzte Quarterback Phil Gamble, der den verletzten Conor Tait vertrat, bei seinem Lauf gleich sieben Gegenspieler aus und brachte sein Team damit in die Redzone. Dann trug Mike Davis das Ei in die Endzone. Mit dem PAT erhöhte Minden auf 14:0. Kurz darauf blockte Kenneth Patten jr. einen gegnerischen Punt, nahm das Leder auf und trug es ins „gelobte Land“. Pauls sorgte für den 21:0-Pausenstand.
Die zweite Spielhälfte sah Münster auf einmal kurz vor der Endzone. An der 10 Yard-Linie verloren die Mammuts aber den Ball nach einem energischen Tackle, was Jonathan Mbanefo per Fumble-Recovering zum Besuch in der Endzone nutzte. 28:0 für die Hausherren.
Ballverluste hüben wie drüben kennzeichneten die nächsten Minuten. Eine Interception von Phil Gamble sah die Gäste plötzlich an der 30 Yard-Linie der Mindener. Kenneth Patten jr gelang jedoch ein starkes Tackle, Rookie Dayan Kars dadurch geistesgegenwärtig eine weitere Fumble-Recovering. Der folgende Pass über 30 Yard von Gamble fand Willie Fedd jr., den seine Gegenspieler in der Endzone nicht stoppen konnten. Pauls erhöhte auf 35:0.
Im letzten Viertel lief bei den Hausherren nicht mehr viel zusammen. Münster spielte einen vierten Versuch aus und hatte Erfolg damit. Der Jubel über den ersten Touchdown des Tages war groß im Lager der Mammuts. Scorer Marius Strunk war der gefeierte Held. Daran änderte auch der vergebene Extrapunkt nichts. Münster hatte sein Ziel erreicht und stand auf dem Scoreboard.
Die Wolves blieben hingegen ohne weitere Punkte. Auch, weil ein Fieldgoal-Versuch von Tobias Pauls an den Stangen vorbeiflog.
Insgesamt war es ein Pflichtsieg des Favoriten, der vor dem Gipfeltreffen aber noch viel Luft nach oben hat.